Die bezahlte Suche (Paid Search) und die organische Suche (Organic Search) sind zwei völlig unterschiedliche Bereiche auf einer Suchergebnisseite. Ich erkläre euch den Unterschied sowie die Vor- und Nachteile der beiden Bereiche. Am Ende des Beitrags werdet ihr sehen, wie sich beide Instrumente des Suchmaschinenmarketings erfolgreich nutzen lassen und welche Chancen ihr für euer Unternehmen/eure Website nutzen könnt.

In die Rankings bei Google einkaufen… ein Irrglaube!

Schon häufig bin ich in Gesprächen mit Geschäftsführern, Marketing-Verantwortlichen und IT-Mitarbeitern mit der Frage konfrontiert worden:

“Herr Diehl… jetzt mal Hand aufs Herz… wie viel müssen wir auf den Tisch legen, um in der Google Suche ganz oben vor der Konkurrenz zu stehen?

Mittlerweile gehe ich ganz entspannt mit dieser Frage um. Eigentlich ist sie auch berechtigt, wenn man sich mit der Struktur der

SERPs noch nicht so intensiv befasst hat.

An dieser Stelle zücke ich das MacBook aus der Tasche und rufe sofort Google auf. Am besten erklärt man den Sachverhalt von Paid Search und Organic Search anhand der Suchergebnisse selbst. Eins vorweg… ihr könnt euch nur bedingt bei Google einkaufen, nämlich in Form von Werbeanzeigen. Wie das genau aussieht, schauen wir uns am besten einmal genauer an!

An dieser Stelle zücke ich das MacBook aus der Tasche und rufe sofort Google auf. Am besten erklärt man den Sachverhalt von Paid Search und Organic Search anhand der Suchergebnisse selbst. Eins vorweg… ihr könnt euch nur bedingt bei Google einkaufen, nämlich in Form von Werbeanzeigen. Wie das genau aussieht, schauen wir uns am besten einmal genauer an!

Organic Search &  Paid Search – Der Unterschied

Am besten lässt sich der Unterschied der Hauptbereiche in den Google Suchergebnissen an einem konkreten Beispiel verdeutlichen. Als Beispiel nehmen wir ein Keyword mit lokaler Ausrichtung: “reifen koblenz”.

Paid Search, Organic Search & Local Search

Paid Search von Google AdWords (rot) / Local Search (orange) / Organic Search (grün)

Das oben gezeigte Beispiel ist die klassische Suchergebnisseite, die die Local Search mit einbezieht.

Die roten Bereiche stellen die Paid Search da, über die ihr euch mit Hilfe von Google AdWords einkaufen könnt. In AdWords wählt ihr die Suchbegriffe aus, zu denen eure Werbeanzeige geschaltet werden soll. Anschließend gebt ihr einen maximalen Klickpreis an. Ihr bezahlt bei Google AdWords nämlich nur, wenn der Suchende auf eine Anzeige klickt… genial, oder?!

Der zweite große Bereich der Suchergebnisseite ist die Organic Search. Die organische Suche ist dadurch geprägt, dass anhand von Bewertungskriterien die Relevanz , Qualität und Authorität des einer Website bewertet wird. Diese Kriterien werden auch als Ranking-Faktoren bezeichnet. Google nutzt über 200 Ranking-Faktoren, um eure Website zu beurteilen. Umso besser euer Angebot von Google bewertet wird, desto weiter oben werden ihr in der organischen Suche platziert.

Direkt unter der Paid Search befindet sich die Local Search (orange im Screenshot), so wie sie zum aktuellen Zeitpunkt ausgegeben wird. Erst vor kurzem hat Google die Suchergebnisse der lokalen Suche überarbeitet und zeigt nur noch die 3 besten lokalen Suchergebnisse an. In der Local Search könnt ihr durch Local SEO Maßnahmen aufsteigen. Ein guter Anfang für die Local SEO sind die Maßnahmen, die ich bereits in den Local SEO Grundlagen beschrieben habe. Die lokalen Suchergebnisse werden somit der Organic Search zugeschrieben, auch wenn es hier nochmal spezielle Ranking-Faktoren gibt.

Der grüne Bereich repräsentiert die klassische Organic Search. Hier landet ihr nur ganz oben, wenn eure Website besser bewertet wird als die der Konkurrenz. Am Beispiel des Suchbegriffs “reifen koblenz” kämpft ihr schätzungsweise gegen 460.000 andere Websites. Jetzt werdet ihr euch bestimmt denken:

“Ok… da habe ich ja offline wesentlich weniger Konkurrenz… vergessen wir doch einfach den Online-Bereich wieder!!!”

Ganz so schlimm ist es natürlich nicht und ihr solltet keinesfalls das Suchmaschinenmarketing abhaken. Lasst euch von dieser Zahl zunächst nicht einschüchtern. Der wirkliche Kampf beginnt erst ab Platz 100. In die Top 100 schafft ihr es in der Regel ganz ohne Probleme, selbst ohne zielgerichtete SEO-Maßnahmen. Schwerer wird es bei umkämpften Suchbegriffen allerdings ca. ab Platz 30.

Um einen Eindruck zu bekommen wie groß eure Konkurrenz wirklich ist, könnt ihr die ersten Suchergebnisseiten einmal durchblättern und schauen, wie viele Websites wirklich relevante Informationen zu dem Suchbegriff liefern. Ihr werdet in der Regel feststellen, dass es spätestens ab Platz 30 aufhört. Bei lokalen Suchergebnissen schaut ihr am besten nach Anbietern, die ihre Produkte oder Dienstleistungen direkt am gesuchten Ort anbieten.

Vor- und Nachteile der beiden SERP-Bereiche

Paid Search Organic Search
 Vorteile
  • Zeit:
    Im Vergleich zur organischen Suche könnt ihr sofort Erfolge erzielen und hoch relevante Besucherströme auf eure Website lenken.
  • Kosten-Kontrolle:
    Ihr können genau definieren wie viel euch ein Besucher wert ist. Zudem könnt ihr eure Kampagnen zu 100% auswerten, vergleichen und optimieren.
  • Branding:
    Die AdWords-Suche bietet die Möglichkeit des Brandings, da vor allem in den oberen Anzeigenplätzen die Aufmerksamkeit sehr hoch ist.
  • PPC-Modell:
    Ihr bezahlt nur für Klicks auf eure Anzeigen. Ihr vergütet also nur den unmittelbaren Erfolg.
  • Langfristige Erfolge:
    Habt ihr die Top-Positionen bei Google erreicht und bleibt einer sauberen SEO-Strategie treu, dann könnt ihr langfristig von Besucherströmen profitieren – quasi 24/7.
  • Höhere Reputation:
    Die Top-Inhalte und Firmen der ersten Suchergebnisseite werden gerne auf anderen Websites zitiert. So erzielt ihr eine passive Reputationssteigerung.
  • Hohe CTR:
    Die Top-Plätze in den SERPs haben die größte Klickrate. Ihr erhaltet den Großteil der Suchenden zu dem entsprechenden Keyword.
  • Vertrauen:
    Die Top-Plätze in Google genießen ein sehr hohes Vertrauen. Die Suchenden vertrauen der Qualität von Google. Damit steigt auch das Vertrauen in euer Angebot!
 Nachteile
  • Momentum:
    Ihr erhaltet nur neue Besucher, solange ihr bezahlt.
  • Geringere CTR:
    CTR auf Werbeanzeigen beträgt ca. 6-10%. Spitzen von 20% und mehr sind aber nicht ausgenommen. Der Rest der Suchanfragen verteilt sich auf die organische Suche.
  • Geringeres Vertrauen:
    Ein Großteil der Suchenden weiß, dass es sich um Werbeanzeigen handelt. Das Vertrauen in die organische Suche ist wesentlich höher.
  • Zeit:
    Je nach Stärke der Konkurrenz kann es Monate bis Jahre dauern, um die Top-Plätze in der organischen Suche zu erreichen.
  • Ressourcen:
    Je nach stärke der Konkurrenz müsst ihr mal mehr und mal weniger Ressourcen investieren (Personal, Zeit, Budget). Der Optimierungsaufwand bei umkämpften Suchbegriffen sollte nicht unterschätzt werden!

Fazit zu Organic Search vs. Paid Search

Anhand der Vor- und Nachteile der bezahlten und der organischen Suche können wir erkennen, dass es sich um zwei völlig unterschiedliche Bereiche auf den Suchergebnisseiten handelt. In die Paid Search könnt ihr euch – wie es der Name vermuten lässt – einkaufen und von jetzt auf gleich Besucher auf eure Website bringen. Die Organic Search wird aus den Websites generiert, die zu den Ranking-Faktoren am besten abschneiden.

Es wäre fahrlässig zu sagen, dass ein bestimmter Bereich effektiver wäre als der andere. Sowohl SEO (für Organic Search) also auch SEA (für Paid Search) haben ihre Existenzberechtigung. Mit SEO kommt ihr in den organischen Suchergebnissen nach vorne und generiert nachhaltig Besucher für eure Website. Je nach Konkurrenz und Suchbegriff ist der Aufwand unterschiedlich, um die Top-Positionen in Google zu erreichen. In der Zwischenzeit könnt ihr die Paid Search nutzen, um Besucher auf eure Seite zu bekommen.

Außer als Notkorken gegen niedrige Rankings birgt die Paid Search aber noch weitere Chancen und Einsatzmöglichkeiten:

  • Branding für euer Unternehmen und/oder eure Marke.
  • Gezielter Einsatz in Kombination mit Landingpages.
  • Werbeanzeigen zu mehreren Produkten in Google-Shopping.
  • Targeting von Devices (Smartphone/Desktop-Computer) und Zielgebieten.
  • Click-to-Call Anzeigen für Mobilgeräte.
  • Verhindern, dass sich die Konkurrenz zu euren Brand-Suchbegriffen vor euren 1. Platz in der organischen Suche schiebt.
  • Mit Hilfe von Sitelinks mehrere Produkte und Dienstleistungen, die ihr auf verschiedenen Unterseiten präsentiert, in einer Anzeige bewerben.
  • Auch wenn ihr bereits gute Rankings erreicht habt, könnt ihr durch die Paid Search mehr Präsenz in den Suchergebnissen einnehmen. Eure bestehenden und potenziellen Kunden assoziieren das als ein Zeichen von Größe, Qualität und Bekanntheit.
  • Ihr könnt schnell mehrere Überschriften, Slogans und Beschreibungstexte auf der Suchergebnisseite testen.

Den größten Erfolg erzielt euer Unternehmen, wenn ihr die Instrumente der Paid Search und der Organic Search geschickt einsetzt und die jeweiligen Stärken ausnutzt.

 

Bildquelle zum Beitragsbild: © rassco / Shutterstock.com*

Von |17. Februar 2016|SEA, SEO|

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